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Lexikon der Biochemie: Entkoppler

Entkoppler, Entkopplungsagenzien, Verbindungen, die den Elektronentransport von der Atmungskette abkoppeln und damit die ATP-Synthese in den Mitochondrien (oxidative Phosphorylierung) beenden, ohne dass dabei in den Zellen die Sauerstoffaufnahme blockiert wird. In Anwesenheit von E. bildet sich kein Protonengradient aus, da E. als lipidlösliche schwache Säuren im Sinne von Protonencarriern bzw. H+-Ionophoren wirken und damit einen Protonenfluss durch die innere Mitochondrienmembran ermöglichen. Wichtige E. sind 2,4-Dinitrophenol und Carbonylcyanid-p-trifluoromethoxyphenylhydrazon. Die Entkopplung der oxidativen Phosphorylierung hat auch biologische Bedeutung, insbesondere als ein Mittel für die Wärmeerzeugung, beispielsweise für neugeborene Tiere, Winterschlaf haltende Tiere, sowie kälteangepasste Säuger. Diese Thermogenese erfolgt im braunen Fettgewebe, wo das als E. wirkende Protein Thermogenin (uncoupling protein) lokalisiert ist. Es ist ein Dimer aus zwei Untereinheiten (Mr 33kDa) und bildet einen Nebenweg für den Fluss der Protonen vom Cytosol zur Matrix, wodurch der Protonengradient abgebaut und statt ATP Wärme gebildet wird.

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