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Lexikon der Biochemie: Fibroblasten-Wachstumsfaktoren

Fibroblasten-Wachstumsfaktoren, FGF ( engl. fibroblast growth factor), HBGF (engl. heparin binding growth factor), eine zu den Cytokinen gehörende Familie von Polypeptid-Wachstumsfaktoren. Sie werden in verschiedenen tierischen Geweben, wie Gehirn, Hypophyse, Plazenta, Retina und Thymus gebildet und beeinflussen als Mitogene das Wachstum vieler mesodermaler und neuroectodermaler Zellen, induzieren die Angiogenese (Blutgefäßbildung) und bestimmen die Wachstumsrichtung von Nervenzellen. Weiterhin wird eine Beteiligung an vielen Differenzierungsvorgängen in frühen Entwicklungsstadien diskutiert. Der basische FGF (Mr 16kDa, IP = 9,6) fördert die Differenzierung von PC-12-Zellen und die Umwandlung von Fibroblasten in Adipocyten, hemmt die Dedifferenzierung von Chondrocyten, Myoblasten und vaskulären Endothelzellen, erhöht die Transcription des c-myc- und des c-fos-Oncogens und begünstigt die Angiogenese. Der saure FGF aus Gehirn und Retina (Mr 14,5kDa, IP = 5-5,9) vermittelt über die gleichen Rezeptoren nahezu dieselben biologischen Wirkungen wie der basische FGF. Beide FGF binden Heparin, wobei jedoch nur die biologische Wirkung des sauren FGF durch die Komplexbildung verstärkt wird. FGF-3 bis -5 sind Produkte von Oncogenen. Die FGF zeigen eine Sequenzverwandtschaft zu IL-1 (Interleukine). Zur Familie der F. gehört auch der Keratinocyten-Wachstumsfaktor.

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