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Lexikon der Biochemie: Fructosediphosphat-Aldolase

Fructosediphosphat-Aldolase, Aldolase (EC 4.1.2.13), eine tetramere Lyase, die 1,6-Diphosphat reversibel in zwei Triosephosphate spaltet, das Dihydroxyacetonphosphat und das D-Glyceraldehydphosphat. Die Reaktion verläuft analog zur Aldolkondensation (CH3CHO + CH3CHO → CH3-CHOH-CH2-CHO), woher das Enzym seinen Namen hat. Im Gleichgewicht liegen 89% Fructosediphosphat und 11% Triosephosphat vor. Das Enzym katalysiert die Kondensation einer Reihe von Aldehyden mit Dihydroxyacetonphosphat und kann auch Fructose-1-phosphat spalten. Die Leberaldolase (Aldolase B, Mr 156kDa, vier Untereinheiten von Mr 39kDa) spaltet Fructose-1,6-diphosphat und Fructose-1-phosphat mit beinahe der gleichen Geschwindigkeit. Die Muskelaldolase (Aldolase A, Mr 160 kDa, vier Untereinheiten von Mr 41kDa, pI 6,1) besitzt dagegen bezüglich des Diphosphats eine höhere Aktivität. Die Aldolase aus Hefe wird durch Cystein inhibiert und durch Fe2+, Zn2+ und Co2+ reaktiviert. Die Spinatblattaldolase hat ein Mr von lediglich 120 kDa (Mr der Untereinheiten 30 kDa).
Die Skelettmuskelaldolase hat von den Aldolasen der tierischen und menschlichen Organe die höchste Aktivität: fünfmal so hoch im Vergleich zu dem Enzym aus Gehirn, Leber und Herzmuskel. Aus diesem Grund besitzt die Bestimmung der Serumaldolase eine diagnostische Bedeutung für Muskelkrankheiten wie Myoglobinurie und progressive Muskeldystrophie.

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