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Lexikon der Biochemie: Haupthistokompatibilitätskomplex

Haupthistokompatibilitätskomplex, MHC (engl. major histocompatibility complex) mehrere eng gekoppelte genetische Loci bei Vertebraten, die für Zelloberflächenglycoproteine und Serumproteine – bekannt als Histokompatibilitätsantigene – codieren. Zusätzlich zum MHC, der bei allen überprüften Vertebraten gefunden wurde, gibt es andere Zelloberflächenantigene, die wenig untersucht sind und als Minorhistokompatibilitätsantigene (-komplexe) bezeichnet werden.
Die Haupthistokompatibilitätsantigene spielen eine besondere Rolle bei der Erkennung von Fremdsubstanzen durch T-Zellen. Bei der T-Zell-vermittelten Immunität prüfen T-Zellen kontinuierlich die Oberflächen aller Zellen und töten jene ab, die fremde Markerproteine aufweisen. Somit sind die MHC-Proteine die Faktoren, die die Abstoßung von Organtransplantaten verursachen. Der H. kommt bei allen höheren Wirbeltieren vor und wird je nach Spezies unterschiedlich bezeichnet. Beim Menschen nennt man die Genprodukte des H. humanes Leucocyten-Antigen (HLA). H-2 ist die Bezeichnung für den H. der Maus, B für den des Huhns, BolA für den des Rindes und RhLA für den des Rhesusaffen. Die biologische Funktion der Produkte des H. besteht darin, den T-Zellen Antigene anzubieten, da diese Lymphocyten nur auf Antigene reagieren können, wenn sie an körpereigene Moleküle des H. gebunden sind. Die Genprodukte des H. werden entsprechend der englischen Abkürzung MHC-Proteine genannt.

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