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Lexikon der Biochemie: Nicotin

Nicotin, der Hauptvertreter der Nicotiana-Alkaloide. Sdp. 267°C, D. 1,0093, [α]

-169° (L-Form). Beim oxidativen Abbau geht N. in Nicotinsäure über. N. ist in allen Teilen der Tabakpflanze (Nicotiana) enthalten. In den Blättern kann der Gehalt je nach Art zwischen 0,05 und 0,10 % schwanken. N. wird in den Wurzeln der Pflanze gebildet und durch die oberirdischen Pflanzenteile transportiert. Außer beim Tabak findet es sich auch in einer Reihe von Pflanzen anderer Familien.

N. ist ein physiologisch sehr vielseitig wirkendes Alkaloid, das aufgrund seiner Giftigkeit kaum therapeutisch angewendet wird. Es ist das am weitesten verbreitete Suchtmittel. Bereits 50-100 mg N. (der Gehalt einer halben Zigarette) führen beim Menschen zum Tod durch Atemlähmung. Im Blutplasma von Rauchern liegt eine Nicotinkonzentration von 5-50 ng/ml vor. Bei dieser Konzentration verstärkt N. die chemotaktische Wirkung verschiedener anderer Substanzen auf polymorphkernige Neutrophile, die am Entzündungsprozess beteiligt sind. Bei 5μg/ml – eine Konzentration, die in der Lungenflüssigkeit erreicht werden kann – wirkt N. auf Neutrophile stark chemotaktisch. Vermutlich aus diesem Grund stellt N. einen primären ätiologischen Faktor für Emphyseme dar. [N. Totti III et al. Science 223 (1984) 169-171]

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