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Lexikon der Biochemie: Nieman-Picksche Krankheit

Nieman-Picksche Krankheit, eine lysosomale Speicherkrankheit (Abb.; eine Sphingolipidose), die durch einen Mangel an Sphingomyelin-Phosphodiesterase (EC 3.1.4.12) verursacht wird. Dadurch kommt es zur Akkumulation von Sphingomyelin und Cholesterin in Neuronen, Leber, Milz, Knochenmark, lymphatischem Gewebe und Lungen. Es werden fünf Krankheitstypen (Typen A-E) unterschieden, die verschieden schwer verlaufen. Typ D weist normale und Typ E normale bzw. verminderte Sphingomyelin-Phosphodiesterase-Aktivität auf. Der genetische Defekt konnte noch nicht identifiziert werden. Typ E ist gutartig. Die anderen Typen führen zu Hepatosplenomegalie und geistiger, physischer und motorischer Entwicklungsverzögerung, mit Ausnahme von Typ B, bei dem keine neurologischen Störungen auftreten. Bei Typ A beginnt die Ablagerung von Sphingomyelin im Uterus und führt im 2.-3. Jahr zum Tod. Typ C ist durch exzessive Akkumulation von nichtverestertem Cholesterin charakterisiert, begleitet von relativ geringer Akkumulation von Sphingomyelin. Die Cholesterinakkumulation ist vermutlich auf einen Fehler bei der Cholesterin-Prozessierung und der Homöostase zurückzuführen, wobei die zelluläre Aufnahme von Cholesterin aus low-density-Lipoproteinen stark ausgeprägt und die nachfolgende Veresterung mangelhaft ist. Patienten mit N. der Typen C (Auftreten während der ersten 6 Monate) und D (Auftreten bei Geburt) zeigen neurologische Störungen im Alter von 5-10 Jahren, wobei der Tod mit 5-15 Jahren eintritt. [H.S. Kruth et al. J. Biol. Chem. 261 (1986) 16.769-16.774; P.G. Pentchev et al. J. Biol. Chem. 261 (1986) 16.775-16.780]

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