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Lexikon der Biochemie: Plasmakinine

Plasmakinine, die wichtigsten Vertreter der zu den Kininen gehörenden Gewebshormone. P. werden aus den α-Globulinen des Blutplasmas (Kininogene) durch die Kallikreine freigesetzt, die selbst höhermolekularen inaktiven Vorstufen entstammen und unterschiedliche Substratspezifität zeigen. Das Kallikrein des Blutplasmas bildet unter Spaltung einer Lys-Arg-Bindung aus dem Kininogen das Bradykinin (Kinin-9). Das Kallidin (Kinin-10) wird durch das Kallikrein des Pankreas unter Hydrolyse einer Met-Lys-Bindung freigesetzt. Daneben ist noch das Methionyl-lysyl-bradykinin (Kinin-11) bekannt: H-Met1-Lys-Arg-Pro-Pro5-Gly-Phe-Ser-Pro-Phe10-Arg-OH. Alle P. werden durch Kininasen sehr schnell abgebaut. In der pharmakologischen Wirkung unterscheiden sich die drei P. nur quantitativ. Durch die Regulation der Durchblutung verschiedener Gefäßsysteme sowie der Kapillarpermeabilität beeinflussen die P. den gesamten Organismus, allerdings ist ihre genaue physiologische Funktion noch nicht völlig geklärt. Offenbar spielen sie aber auch eine Rolle bei verschiedenen pathophysiologischen Vorgängen. [J. E. Taylor et al. Drug Dev. Res. 16 (1989) 1]

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