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Lexikon der Biochemie: Relaxin

Relaxin, ein zuerst im Blut trächtiger Säugetiere gefundenes Proteohormon (Mr 6kDa). Das hauptsächlich im Gelbkörper (Corpus luteum) gebildete R. besteht aus zwei Polypeptidketten mit 22 bzw. 31 Aminosäureresten, die ähnlich wie beim Insulin durch Disulfidbrücken verknüpft sind. Biosynthetisch wird es als einkettiges Pro-R. gebildet. Für das humane R. wurden mit H1 und H2 zwei verschiedene Gene nachgewiesen. H2 wird in den Ovarien während der Schwangerschaft gebildet und ist verantwortlich für das R. im Plasma. Die Bezeichnung bezieht sich auf die relaxierende Wirkung von R. auf die Schamfuge, das daher eine Rolle während der Eröffnungsperiode der Geburt spielt, wobei es durch Auflockerung und Erweichung des Bindegewebes der Schamfuge geburtserleichternd wirkt. Mittels Radioimmunassay konnte nachgewiesen werden, dass R. auch in gesunden und pathologischen Gewebeproben nichtschwangerer Frauen in geringen Konzentrationen vorkommt. Die höchsten Werte (1,5ng/g Gewebe bzw. 0,045ng/mg Protein) in gesunden Probanden wurden im Ovar gefunden, dagegen liegen die Konzentrationen des R. bei bestimmten Carcinomen in höheren Bereichen. [B. E. Kemp u. H. D. Niall Vitam. Horm. 41 (1984) 79; P. Hudson et al. EMBO J. 3 (1994) 2.333]

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