Lexikon der Biochemie: Southern-Blot
Southern-Blot, eine Methode zur Übertragung von DNA-Fragmenten von Elektrophoresegelen auf Cellulosenitratmembranen, die erstmals von E.M. Southern [J. Mol. Biol. 98 (1975) 503-517] beschrieben wurde. Ähnliche Verfahren zur Übertragung von RNA- bzw. Protein-Elektrophoretogrammen wurden willkürlich Northern- bzw. Western-Blot genannt.
Die Gele, die für die Elektrophorese verwendet werden (Agarose, Polyacrylamid) sind für weitere Untersuchungen der aufgetrennten Substanzen oftmals ungeeignet, während die Replika (blots) einer Reihe von analytischen Verfahren ausgesetzt werden können. Beispielsweise können extrem geringe Mengen an DNA durch Hybridisierung mit radioaktiven Nucleinsäuren und Proteine mit Hilfe von Antikörpern lokalisiert werden. Bei der ursprünglichen Southern-Methode wird das Gel in einem die DNA denaturienden Puffer inkubiert, nachdem die DNA-Banden mit Hilfe von Ethidiumbromidfärbung sichtbar gemacht wurden. Anschließend wird ein Nitrocellulosefilter auf das Gel aufgelegt, darauf folgt ein feuchtes Filterpapier und dann mehrere Schichten trockenes Filterpapier. Die DNA-Fragmente wandern aufgrund von Kapillarkräften aus dem Gel heraus und werden in der Nitrocellulose festgehalten. Die Übertragung vom Gel in die Sammelschicht kann durch Anwendung elektrophoretischer Methoden beschleunigt werden. In diesem Fall spricht man von einem Elektroblot oder "Blitz"-Blot.
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