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Kompaktlexikon der Biologie: antike DNA

antike DNA, ancient DNA, Sammelbez. für DNA, die sich aus abgestorbenem, auf unterschiedliche Weise konserviertem biologischen Material isolieren lässt, das mehrere Tausend bis Hunderttausend Jahre alt sein kann. Die Fortschritte bei der Erforschung von a.D. sind auf die Polymerasekettenreaktion (PCR) zurückzuführen, da diese gestattet, aus sehr geringen Ausgangsmengen genügend identische DNA-Moleküle herzustellen. In der Regel konzentriert sich die Analyse von a.D. auf Mitochondrien-DNA, nicht zuletzt, weil pro Zelle viele Tausend identische DNA-Moleküle vorkommen. Erste spektakuläre Fälle, wie die angebliche Isolierung und anschließende Analyse von DNA aus in bis zu 130 Millionen Jahre altem Bernstein eingeschlossenen Tieren und Pflanzen, werden von Fachleuten jedoch inzwischen angezweifelt, da die PCR auf geringste Verunreinigungen in den verwendeten Lösungen und der Umgebung empfindlich reagiert. Vielversprechend erscheint jedoch die Untersuchung von Knochenmaterial menschlichen oder tierischen Ursprungs. Mit Hilfe der DNA, die z.B. aus dem fast 30000 Jahre alten Knochen eines Neandertalers isoliert wurde, erhofft man sich neue Erkenntnisse über die menschliche Evolution zu gewinnen. a.D. ist auch zunehmend für Archäologen von Interesse, die mit Hilfe von über 20000 Jahre alten so genannten Paläofäzes Rückschlüsse über die Ernährungsweise prähistorischer Menschen erfahren wollen.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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