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Kompaktlexikon der Biologie: Asteraceae

Asteraceae, Compositae, Korbblütler, Fam. der Asterales mit ca. 21000 Arten, die über die gesamte Erde verbreitet sind. Es sind überwiegend krautige Pflanzen, jedoch gibt es auch Sträucher oder kleine Bäume und Sukkulenten, besonders in tropischen Gebieten. Die Blätter sind meist wechselständig (Blattstellung). Die Blüten sind fünfzählig, die Kronblätter verwachsen, entweder regelmäßig oder fünfspaltig (Röhrenblüten) oder zungenförmig nach einer Seite verlängert (Zungenblüten). Die Blüten sind zu charakteristischen Blütenständen (Blütenstand), den Körbchen vereinigt, die aus Zungenblüten, aus Röhrenblüten oder aus beiden Formen bestehen ( vgl. Abb. ). Die Blüten sind meist zwittrig (Zwitterblüte), die Randblüten weiblich oder steril. Der Kelch ist oft vollständig zurückgebildet, manchmal ist er in einen Haar- oder Schuppenkranz (Pappus) umgewandelt, der als Flug- oder Klettapparat der Verbreitung der Früchte dient. Typisch ist auch die Vereinigung der Staubbeutel (Anthere) zu einer Röhre. Der Griffel ist im oberen Teil gespalten und trägt zwei Narben. Die Blüten werden durch Insekten bestäubt (Bestäubung), seltener durch den Wind, häufig kommt auch Selbstbestäubung (Autogamie) vor. Der unterständige, einfächerige Fruchtknoten entwickelt sich zu einer Nuss, deren Fruchtwand mit dem Samen verwachsen ist (Achäne, Frucht ( vgl. Abb. )). Die A. enthalten vor allem in den Wurzeln und Knollen als Reservestoff Inulin. Ein Teil führt Milchsaft in gegliederten Röhren.
Zu den A. gehören viele Nutz- und Zierpflanzen. Als Ölpflanzen sind Sonnenblume (Helianthus annuus) und Saflor (Carthamus tinctorius ( vgl. Abb. )) von Bedeutung. Als Gemüse- und Futterpflanze wird der Topinambur (Helianthus tuberosus) angebaut. Weitere Kulturpflanzen sind Schwarzwurzel (Scorconera hispanica), Artischocke (Cynara scolymus ( vgl. Abb. )), Kardone oder Spanische Artischocke (Cynara cardunculus), Grüner Salat (Lactuca sativa), Endivie (Cichorium endivia), Zichorie oder Chicorée (Cichorium intybus). Als Heilpflanzen werden Echte Kamille (Matricaria chamomilla), Wermut (Artemisia absinthium), Huflattich (Tussilago farfara), Arnika (Arnica ( vgl. Abb. )), Ringelblume (Calendula officinalis) und Arten der Gatt. Echinacea genutzt. Als Gewürzpflanzen werden der Beifuß (Artemisia vulgaris) und der Estragon (Artemisia dracunculus) verwendet. Zu den Zierpflanzen gehören u.a. die einjährigen Gartenastern (Callistephus chinensis), die Herbstastern (Aster), die Zinnien (Zinnia elegans), Kosmeen (Cosmos bipinnatus), Studentenblumen (Tagetes), Dahlien (Dahlia variabilis) und Chrysanthemen. Verbreitete heimische Kräuter sind Löwenzahn (Taraxacum officinale) und Gänseblümchen (Bellis perennis). Unter Naturschutz stehen Silberdistel (Carlina acaulis) und Edelweiß (Leontopodium alpinum).



Asteraceae: Artischocke (Cynara scolymus): a blühendes Köpfchen, b junges erntereifes Köpfchen, c Längsschnitt durch b



Asteraceae: a Huflattich (Tussilago farfara), b Arnika (Arnica montana)



Asteraceae: a Zungenblüte, b Röhrenblüte



Asteraceae: Saflor (Carthamus tinctorius): a Blütenkopf, b Einzelblüte, c Frucht (Achäne)

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Redaktion:
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Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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