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Kompaktlexikon der Biologie: Cellulose abbauende Mikroorganismen

Cellulose abbauende Mikroorganismen, cellulolytische Mikroorganismen, verschiedene Pilze, Bakterien und Flagellaten, die durch die Aktivität von CellulasenCellulose abbauen. Zu den Cellulose abbauenden Pilzen gehören Schlauchpilze (Ascomycetes), Fungi imperfecti (Deuteromycetes) und Ständerpilze (Basidiomycetes) wie z.B. die Erreger der Braunfäule des Holzes. Der Celluloseabbau durch einzellige Pilze ist vor allem in sauren Böden von Bedeutung und bei Verdauungsprozessen im Pansen (Pansensymbiose). An der Pansensymbiose sind insbesondere die Ciliaten und anaerobe Bakterien wie Butyrivibrio, Ruminococcus u.a. beteiligt. In neutralen und alkalischen Böden überwiegt der Celluloseabbau durch Bakterien. Zu den cellulolytischen Bakterien gehören Cellulomonas-Arten (Cellulomonas), Vertreter der Gatt. Cytophaga und Sporocytophaga, daneben auch Arten der Gatt. Thermoactinomyces, Thermomonospora, Streptomyces und einige Bacillus-Arten (Bacillus polymyxa, Bacillus licheniformis). Anaerobe Celluloseabbauer sind vor allem Clostridien, z.B. Clostridium thermocellum. Bei vielen Pflanzen fressenden Tieren wird Cellulose von Symbionten im Blinddarm abgebaut. Als Abbauprodukte des anaeroben Celluloseabbaus treten u.a. CO2, H2, Lactat, Acetat, Propionat und Butyrat auf. Diese Abbauprodukte dienen anderen Bakterien als Ernährungsgrundlage. Vom Celluloseabbau im Verdauungssystem profitieren vor allem die Wirtsorganismen (Tier, Mensch). Der Celluloseabbau im Boden spielt eine bedeutende Rolle bei der Mineralisation und damit im Kohlenstoffkreislauf der Erde.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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