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Kompaktlexikon der Biologie: Cryptochrom

Cryptochrom, Bez. Blaulichtrezeptoren, die als Flavoproteine Ähnlichkeiten zu bakteriellen Fotolyasen haben, die bei Bakterien die Blau- und UV-Licht-abhängige DNA-Reparatur durchführen. Bei Pflanzen sind zwei C. bekannt, die ebenfalls Blaulicht und UV-Licht absorbieren und eine Reihe von Blaulichteffekten kontrollieren. Arabidopsis-Mutanten, bei denen das Cryptochrom 1 defekt ist, konnten dadurch identifiziert werden, dass sich die Entwicklung der Keimlinge im Blaulicht anders verhält als beim Wildtyp. cry1-Pflanzen haben ein langes anstelle eines kurzen Hypokotyls. Außerdem sind sie in ihrer Blütezeit verändert. Weitere Untersuchungen ergaben, dass das CRY1-Protein an der Synchronisation der inneren Uhr beteiligt ist.

Zwei C. kommen auch bei Tieren vor, wo sie an der Erzeugung circadianer Rhythmen beteiligt sind. Sequenzvergleiche von bakteriellen Fotolyasen und pflanzlichen und tierischen C. legen nahe, dass die C. während der Evolution mehrfach und unabhängig voneinander entstanden sind (Konvergenz). C. konnten im Nucleus nachgewiesen werden, was für ihre evolutionäre Verwandtschaft mit den DNA-bindenden Fotolyasen spricht.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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