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Kompaktlexikon der Biologie: Echinoida

Echinoida, Seeigel, Gruppe der Echinodermata mit rund 950 Arten, die in den oberen Bereichen der Schelfmeere leben. Man unterscheidet die fünstrahligen „Regularia“ und die sekundär bilateralsymmetrischen „Irregularia“. Bei den „Regularia“ bilden die Ambulacralplatten ein kugeliges Skelett (Corona), wobei Form und Anordnung der Platten wichtige taxonomische Merkmale sind. Auf den Schalenplatten befinden sich durch Muskeln bewegliche Stacheln, die zum Bohren, Graben, der Fortbewegung sowie der Feindabwehr dienen. Die vor allem um die Mundöffnung befindlichen Pedicellarien stehen oft in Verbindung mit Giftdrüsen und dienen außer der Reinigung und der Nahrungsaufnahme auch der Feindabwehr. Der Mund ist zum Untergrund gerichtet und besitzt einen komplizierten Kauapparat, die Laterne des Aristoteles, der aus fünf radiär angeordneten Zähnen besteht, die ähnlich wie die Flügelgreifer eines Greifbaggers funktionieren. Er fehlt den meisten „Irregularia“, ebenso wie die Stacheln. Bei ihnen ist ein Vorder- und ein Hinterende entstanden, wobei der After an den Hinterrand oder sogar auf die Unterseite verschoben ist.

Die Eier der E. werden zur Befruchtung ins Wasser abgegeben. Die Entwicklung erfolgt über eine bilateralsymmetrische Larve (Echinopluteus).

Zu den E. gehören die Cidaroida mit einer fast kugeligen Corona und die Euechinoida. – Seeigel sind seit über 100 Jahren wichtige Versuchstiere der Entwicklungsbiologie (entwicklungsphysiologische Experimente von H.A.E. Driesch, Befruchtungsexperimente von O. Hertwig, 1887).

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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