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Kompaktlexikon der Biologie: Enzyminduktion

Enzyminduktion, Bez. für die bei bakteriellen Operons vorhandene Kontrolle der Genexpression (Genregulation), bei der ein Enzym nur dann synthetisiert wird, wenn dessen Substrat im Wachstumsmedium vorhanden ist. Beim lac-Operon von Escherichia coli wird u.a. die Produktion des Enzyms β-Galactosidase nur in Anwesenheit von Lactose induziert. Fehlt dieses Disaccharid, sind nur geringe Mengen des Enzyms vorhanden. Dabei dient nicht Lactose selbst, sondern deren Transglykosylierungsprodukt, die 1,6-Allolactose, als Induktor für die Expression der Gene des lac-Operons, indem es mit dem lac-Repressor interagiert und durch eine Konformationsänderung dessen Bindung an den Operator verhindert. Dadurch können die für den Lactosestoffwechsel benötigten Gene transkribiert werden. ( vgl. Abb. )



Enzyminduktion: Die Konzentration bzw. Aktivität des Enzyms β-Galactosidase nimmt erst nach Zugabe von Lactose in das Anzuchtmedium von Escherichia coli stark zu. Die auch im lactosefreien Medium vorhandene, geringe Aktivität reicht aus, um Lactose in den Induktor Allolactose umzuwandeln

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Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

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Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
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