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Kompaktlexikon der Biologie: Gnathostomulida

Gnathostomulida, Kiefermäulchen, zu den triploblastischen Eumetazoa gehörendes Taxon mit weniger als 100 ausschließlich marin lebenden, mikroskopisch kleinen Würmern. Sie sind weltweit überwiegend im Eulitoral und Sublitoral (bis 25 m Tiefe) verbreitet und treten vor allem in sulfidreichen Sanden in Massen auf. Sie sind drehrund und meist bis 1 mm lang. Der Körper ist von einer einschichtigen Epidermis umgeben, deren Zellen je eine Wimper tragen, die in ihrer Gesamtheit der Fortbewegung dienen. Das Nervensystem besteht aus je einem unpaaren Frontalganglion und Buccalganglion sowie paarigen Buccal- und Längsnerven. Exkretionsorgane sind Protonephridien, Respirations- und Kreislauforgane sind nicht vorhanden. Charakteristisch für die ganze Gruppe ist der bilaterale, cuticulare Kieferapparat. Alle G. sind Hermaphroditen, die Spermienübertragung erfolgt durch Kopulation oder Injektion in den Partner. Die Entwicklung ist direkt, ohne Larvenstadien. Die G. werden als sehr ursprüngliche Bilateria angesehen und mitunter als Schwestergruppe der Plathelminthes mit diesen zusammen in dem Taxon Plathelminthomorpha zusammengefasst. Man unterscheidet zwei übergeordnete Taxa: die Filospermoida mit fadenförmigem Körper mit spitzem Rostrum und die Bursovaginoida mit einem eher gedrungenen Körper und rundlichem Rostrum.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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