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Kompaktlexikon der Biologie: Intelligenz

Intelligenz, die Fähigkeit, Wahrnehmungsinhalte und Gedächtnisspuren (Engramme) auf gegenstands- und problemgerechte Weise neu zu kombinieren und gegebenenfalls entsprechend zu verknüpfen. Mit bloßer Lernfähigkeit (Lernen) ist die Fähigkeit der Neukombination auf der Ebene der inneren Repräsentation noch nicht gewährleistet; Lernfähigkeit und Intelligenz sind fundamental unterschiedliche Gegebenheiten. In die mittels psychologischer Testverfahren gemessene I. gehen auch Gedächtnis- und Sprachleistungen ein, jedoch fehlt häufig die Erfassung intelligenter Fähigkeiten im sozioemotionalen (emotionale I.) und im praktischen Bereich. Daher ist ihre Aussagekraft begrenzt. In der Ethologie und in Bezug auf tierisches Problemlösen gilt hingegen die Gleichsetzung von I. und Einsichtsfähigkeit. In diesem Sinne stehen außer dem Menschen die Menschenaffen auf einer hohen Stufe allg. I., während bei den übrigen Tieren das Problemlösen durch Einsicht eine geringere Rolle spielt. Eine Reihe von Studien haben gezeigt, dass für die Ausprägung von I. sowohl Erbgut als auch Umweltfaktoren von Bedeutung sind. (Denken, Gedächtnis, Sprache)

Literatur: Calvin, W.H.: Wie das Gehirn denkt. Die Evolution der Intelligenz, Heidelberg, 1998. – Goleman, D.: Emotionale Intelligenz, München 1997.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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