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Kompaktlexikon der Biologie: Juvenilhormon

Juvenilhormon, Abk. JH, Neotenin, ein Isoprenoidhormon, das chemisch ein Abkömmling des Farnesols ist und in den Corpora allata der Insekten (Insecta) gebildet wird. Während des Larvenstadiums kontrolliert J. im Wechselspiel mit Ecdyson (Ecdysteroide) die Metamorphose, indem es die Adulthäutung verhindert. Im Adultstadium ist JH ein Geschlechtshormon, das maßgeblich an der Synthesekontrolle von Proteinen beteiligt ist, die der Fortpflanzung dienen. Hierzu gehören u.a. das im weiblichen Fettkörper gebildete Dotterprotein Vitellogenin, das in den Eileitern gebildete Kokonschaumsekret, in das die Eier bei Ablage eingebettet werden, und die Synthese von Proteinen in den männlichen akzessorischen Drüsen, die zur Bildung von Spermatophoren benötigt werden. Darüber hinaus kontrolliert JH bei vielen Insekten das Paarungsverhalten und die Produktion von Pheromonen. Die Bedeutung des JH für obengenannte Prozesse ist artspezifisch unterschiedlich. Die Regulation der Synthese des JH erfolgt durch die Neuropeptide Allatostatin (hemmend) und Allatotropin (fördernd) und ist abhängig vom Ernährungszustand, der Fotoperiode oder bei sozialen Insekten von der sozialen Hierarchie.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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