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Kompaktlexikon der Biologie: Magnetfeldorientierung

Magnetfeldorientierung, die Orientierung von tierischen Organismen nach dem Magnetfeld der Erde. Dieses kann entweder durch seine Fähigkeit, paramagnetische Materialien (z.B. Eisenverbindungen) auszurichten (nach diesem Prinzip funktioniert ein Kompass) oder durch Induktion elektrischer Ströme Möglichkeiten zur Orientierung geben. Letzteres wird z.B. von Meeresorganismen genutzt, so reagierten im Experiment die Elektrorezeptoren von Haien und Rochen auf Magnetfelder, gleiches konnte bei Meeresschildkröten festgestellt werden; hier ist das zuständige Sinnesorgan unbekannt. Bei einer Reihe von Tieren konnte das Kompassprinzip nachgewiesen werden. Bei der Honigbiene finden sich in speziellen Zellen im Hinterleib, den Trophocyten, Kristalle von Magnetit, einem stark paramagnetischen Eisenoxid (Fe3O4), dessen Kristalle sich ausdehnen oder schrumpfen, je nach Orientierung im Magnetfeld. Magnetit-Kristalle konnten auch in der Oberschnabelhaut von Tauben gefunden werden. Für eine ganze Reihe weiterer Organismen wird M. vermutet, so z.B. Bakterien, Algen, Meeresschnecken, Hornissen, Termiten, Lachse und Thunfische, Salamander und Wale.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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