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Kompaktlexikon der Biologie: Phosphorkreislauf

Phosphorkreislauf, der Kreislauf des Phosphors in der Biosphäre. Phosphor liegt in der Natur in Form von Phosphaten oder in organisch gebundener Form vor. Die Phosphate eines Ökosystems stammen aus der Verwitterung von phosphorhaltigem Gestein (v.a. Apatit) und aus phosphorhaltigem Bestandsabfall. Besonders phosphatreiche Reservoire sind die aus Organismenresten gebildeten Phosphatlagerstätten und die phosphorhaltigen Gesteine magmatischen Ursprungs. Im P. gelangt das Phosphat nach Aufnahme durch die Pflanzen z.B. in die Phytophagennahrungskette. Ein wesentlicher Teil des Phosphats wird aus dem Bestandsabfall durch Autolyse freigesetzt und ist wieder verfügbar. Dieser kurzgeschlossene Kreislauf, an dem keine Destruenten beteiligt sind, ist v.a. für Gewässer bedeutend. Das im Bestandsabfall noch gebundene Phosphat wird durch Organismen der Destruenten-Saprophagen-Nahrungskette frei, womit der Kreislauf geschlossen ist ( vgl. Abb. ). Phosphor kann sich im Gegensatz zum Stickstoff oder zum Kohlenstoff nicht in der Atmosphäre anreichern, da es keine gasförmigen natürlichen P-Verbindungen gibt. Der gesamte Phosphattransport erfolgt entweder in wässriger Lösung oder adsorbiert an Partikeln. Daher kann Phosphat in Seen und ins Meer transportiert und dort festgelegt werden. Der Mensch hat großen Einfluss auf den P., indem er phosphathaltige Düngemittel, Waschmittel und andere phosphorhaltige Produkte in die Ökosysteme einbringt (Eutrophierung). Ein Teil des Phosphats aus dem Meer gelangt über die Nahrungskette in den Kot Fisch fressender Vögel und lagert sich als Guano an Meeresküsten ab.



Phosphorkreislauf: Globaler Phosphorkreislauf. Der kurzgeschlossene Kreislauf (Schritte 1 bis 5) läuft ohne Beteiligung der Destruenten ab. In der Destruenten-Saprophagen-Nahrungskette (Schritte 6 bis 8) wird das im Bestandsabfall festgelegte Phosphat wieder frei, wobei ein Teil des mineralisierten Phosphats wieder von Mikroorganismen benötigt wird (9). A Phytophagennahrungskette, B Destruenten-Saprophagen-Nahrungskette

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Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

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Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
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Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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