Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Phytohormone

Phytohormone, Pflanzenhormone, Pflanzenwuchsstoffe, die in Anlehnung an die bei Tieren vorkommenden Signalstoffe Hormone genannt werden. Es handelt sich um Gruppen von pflanzlichen Verbindungen, welche die Entwicklung von Pflanzen von der Keimung bis hin zum Abwurf von Blättern und der Samenreife beeinflussen. Die P. interagieren mit spezifischen Rezeptoren und induzieren Signaltransduktionsketten, die vielfältige Entwicklungsprozesse (z.B. Blattwachstum, Blütenbildung, Abscission) kontrollieren. Als chemische Botenstoffe werden sie von einem Teil der Pflanze in einen anderen Teil transportiert. Im Unterschied zu tierischen Hormonen, die sich durch eine hohe Spezifität der Wirkung und Zielgewebe auszeichnen und bei denen der Syntheseort i.d.R. nicht direkt am Wirkort liegt, sind P. an der Kontrolle mehrerer Entwicklungsprozesse beteiligt. Nachdem man lange Zeit lediglich die fünf Gruppen von chemischen Verbindungen (Abscisinsäure, Auxine, Cytokinine, Ethylen und Gibberelline) als P. angesehen hatte, sind inzwischen bei weiteren Substanzen für P. typische Wirkweisen nachgewiesen worden. Zu ihnen zählen die Brassinosteroide, die Jasmonsäure, die Salicylsäure sowie das Peptid Systemin. Die Mechanismen der P.-Wirkung wurde durch Bioassays und mit Hilfe von zahlreichen natürlichen und künstlich erzeugten Mutanten untersucht.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.