Kompaktlexikon der Biologie: Prostaglandine
Prostaglandine, eine Gruppe tierischer Hormone, die primär von der Arachidonsäure abstammen. Die P. sind strukturell und metabolisch mit den Leukotrienen und den Thromboxanen verwandt. Sie enthalten einen Cyclopentanring, an den trans-ständig zwei benachbarte aliphatische Ketten gebunden sind, von denen die eine mit einer Carboxygruppe endet. Die Biosynthese der P. wird durch einen Multienzymkomplex katalysiert, der Prostaglandin-Synthase, und geht von Arachidonsäure aus. Die Wirkungen der verschiedenen P. sind in unterschiedlichen Geweben nicht identisch. Die meisten P. verursachen eine Kontraktion der glatten Muskulatur der Blutgefäße, des Verdauungstrakts und der Gebärmutter, manche wirken allg. Gefäß erweiternd. Zwar ist die genaue Beziehung von P. zu Entzündungsreaktionen und Schmerzen noch unklar, doch ist die entzündungshemmende und Schmerz lindernde Wirkung von Acetylsalicylsäure (Aspirin) wohl auf eine Hemmung der P.-Synthese zurückzuführen. Manche P. hemmen die Blutgerinnung, andere sind an ihrer Initiierung beteiligt. Entsprechend ihrer vielfältigen Wirkungen werden P. pharmakologisch sehr unterschiedlich eingesetzt: Als Krampf lösende Mittel bei Asthma, zur Therapie von Magengeschwüren (Kontrolle der Magensaftsekretion), als Blutdruck senkende und diuretisch wirksame Mittel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zur Einleitung der Ovulation (Eisprung) in der Tierzucht, zur Auslösung von Geburtswehen und zum Schwangerschaftsabbruch.
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