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Kompaktlexikon der Biologie: Reaktionskinetik

Reaktionskinetik, chemische Kinetik, Teildisziplin der physikalischen Chemie, die den zeitlichen Ablauf chemischer Reaktionen experimentell untersucht, mathematisch beschreibt und theoretisch begründet. Die R. liefert Beiträge zur Aufklärung und zum Verständnis von Reaktionsmechanismen. Ein zentraler Begriff der R. ist die Reaktionsgeschwindigkeit r. Sie gibt an, wie schnell die verschiedenen Komponenten eines nicht im Gleichgewicht befindlichen Systems dem chemischen Gleichgewicht zustreben. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist abhängig von den Konzentrationen der reagierenden Substanzen, von Katalysatoren, vom Lösungsmittel, der Temperatur (RGT-Regel), dem Druck u.a. Faktoren. Als Geschwindigkeitsgesetz wird die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration der reagierenden Stoffe bezeichnet. Die Reaktionsordnung gibt an, wie die Reaktionsgeschwindigkeit von den Konzentrationen der beteiligten Stoffe abhängt. Ist sie unabhängig von der Konzentration der beteiligten Stoffe, so liegt eine Reaktion 0. Ordnung vor (ein Beispiel ist der Abbau von Ethanol durch die Alkohol-Dehydrogenase). Bei einer Reaktion 1. Ordnung ist die Reaktionsgeschwindigkeit abhängig von der Konzentration einer der Ausgangssubstanzen, bei einer Reaktion 2. Ordnung vom Quadrat der Konzentration einer der Ausgangssubstanzen oder von den Konzentrationen zweier Substanzen usw. Als Halbwertszeit bezeichnet man die Zeit, nach der die Hälfte der Anfangsmenge verbraucht ist.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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