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Kompaktlexikon der Biologie: Rentier

Rentier, Ren, Rangifer tarandus, Art der Trughirsche (Cervidae) mit einer Kopfrumpflänge von 130 – 220 cm und einer Körperhöhe von 80 – 150 cm; beide Geschlechter tragen ein Geweih. Die breiten, spreizbaren Hufe und die den Boden berührenden Afterklauen der R. mindern das Einsinken auf schneebedecktem oder feuchtem Boden. Beim Laufen erzeugen die Fußgelenksehnen ein knackendes Geräusch. Das R. bewohnt in etwa 20 Unterarten die Tundren und nördlichen Waldgebiete (Taiga) von Europa, Asien und Amerika. Die Herden aus weiblichen R. und Junghirschen werden von einem älteren weiblichen Tier angeführt. Die kurze Vegetationszeit ihres Lebensraums zwingt die R. zu ausgedehnten jahreszeitlichen Wanderungen, um ausreichend Nahrung (Gräser, Sträucher, Flechten) zu finden. – Während der Eiszeiten waren R. im damals tundraähnlichen Mitteleuropa weit verbreitet und die wichtigste Jagdbeute des Menschen. Heute führt in Nordasien und im nördlichsten Nordamerika die Rentierjagd zur Bedrohung der R. Das Nordeuropäische R. (Rangifer tarandus tarandus) wurde als einzige Hirschart zum Haustier; seine Herden sind auch heute noch Lebensgrundlage im hohen Norden Eurasiens lebender Nomadenvölker. Wildlebende R. gibt es in Europa nur noch im norwegischen Dovrefjell.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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