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Kompaktlexikon der Biologie: Rothirsche

Rothirsche, Cervus i.e.S., Untergatt. der Edelhirsche (Cervus) mit etwa 12 Unterarten, die in Eurasien, Nordwestafrika und Nordamerika verbreitet sind. Kennzeichnend sind das vielendige Geweih der Männchen und die Brunftmähne am Hals. Die Weibchen tragen kein Geweih. Größte Wildart in den mitteleuropäischen Wäldern ist der Rot- oder Edelhirsch (Cervus elaphus) mit rotbraunem Sommerfell und graubraunem Winterfell. Er kommt in fast allen Lebensräumen vor, von Meereshöhe bis in 2800 m Höhe, in dichten Wäldern ebenso wie in baumlosen Gegenden. Die überwiegend dämmerungs- und nachtaktiven R. verbringen den Hauptteil der Nacht mit Nahrungsaufnahme (Äsung), wobei sie abends zu einem Äsungsplatz ziehen und morgens wieder zu dem Gebiet zurückkehren, in dem sie sich tagsüber aufhalten. Ihre Nahrung besteht aus Kräutern, Nadeln, Knospen, Trieben und Rinde. Zwischen Phasen der Nahrungsaufnahme liegen mehrere Stunden dauernde Ruhe- und Wiederkäuphasen. R. leben außerhalb der Paarungszeit in nach Geschlechtern getrennten Rudeln, während der Paarungszeit (Ende September/Anfang Oktober) erkämpfen sich die Männchen einen aus mehreren Weibchen bestehenden Harem. Die rotbraunen, weiß gefleckten Jungen werden im Mai/Juni geboren. Die sechs nordamerikan. Unterarten des R. werden als Wapitis oder Elks bezeichnet. Sie sind die größten Vertreter der R. Vor allem in Mitteleuropa sind R. häufig (nicht zuletzt durch Hege als Jagdwild) und richten in manchen Gegenden mit großer Wilddichte mitunter durch Fegen und Äsen größere Schäden in Wäldern an. Hingegen sind die nordafrikanischen und asiatischen R. in ihren Beständen bedroht.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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