Kompaktlexikon der Biologie: Schimpansen
Schimpansen, Pan, Gatt. der Menschenaffen mit zwei Arten, dem Schimpansen (Pan troglodytes), der mit drei Unterarten im äquatorial-afrikanischen Waldgürtel nördlich des Kongoflusses verbreitet ist, und dem Zwergschimpansen oder Bonobo (Pan paniscus), mit Verbreitung in einem begrenzten Regenwaldgebiet Zaires. S. sind die nächsten lebenden Verwandten des Menschen. Sie sind baum- und bodenlebend und bewegen sich überwiegend vierfüßig (Finger einwärts gekrümmt) fort, nur manchmal aufrecht (z.B., um Nahrung in den Händen zu tragen). Tagsüber streifen S. in lockeren Gemeinschaften (mit Rangordnung) von bis zu 50 Tieren umher und ernähren sich hauptsächlich von Pflanzenteilen (vor allem Früchten), Insekten und Aas. Zahlreiche Laute, Mimik und Gesten dienen der innerartlichen Verständigung. S. benutzen (z.T. selbstgefertigte) Werkzeuge, z.B. Blätter als Schwamm, oder Ästchen zum Termiten angeln oder Steine zum Nüsse knacken. Die Nacht verbringen sie in (meist auf Bäumen errichteten) Schlafnestern. S. können über 40 Jahre alt werden. Ihr wichtigster natürlicher Raubfeind ist der Leopard. Die Bestände der S. sind vor allem durch Lebensraumzerstörung und Bejagung gefährdet, der Bonobo ist vom Aussterben bedroht.
Literatur: Fouts, R. et al.: Unsere nächsten Verwandten, München 1998. – De Waal, F.: Unsere haarigen Vettern, Münhen 1983. – Köhler, W.: Intelligenzprüfungen an Menschenaffen, Berlin 1921. – Van Lawick-Goodall, J.: Wilde Schimpansen, Hamburg 1971.
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