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Kompaktlexikon der Biologie: Taenia

Taenia, zu den Cyclophyllida gehörende Gatt. der Bandwürmer (Cestoda), zu der u.a. der Schweinebandwurm (Taenia solium) und der Rinderbandwurm (Taenia saginata) gehören. Endwirte für letzteren sind der Mensch u.a. Fleisch fressende Säugetiere; die Proglottiden des 4 – 6 m langen Bandwurms werden vom Endwirt mit dem Kot ausgeschieden; sie sind durch Muskelkontraktionen beweglich. Wenn sie länger der Luft ausgesetzt sind, trocknen sie ein oder zerfallen und die Eier werden freigesetzt ( vgl. Abb. ). Diese werden von Rindern (seltener anderen Wiederkäuern) aufgenommen; im Zwischenwirt schlüpft das Oncosphaera-Stadium im Dünndarm, durchdringt das Darmepithel und wandert über die Blutbahn in die Muskulatur, wo sie sich als Finne (Cysticercus) festsetzt. Nimmt ein Endwirt das Fleisch des Zwischenwirts roh oder unzureichend gegart auf, so stülpt der Cysticercus im Dünndarm des Endwirts seinen Scolex um und setzt sich mit dessen Hilfe am Darmepithel fest; gleichzeitig beginnt die Halsregion, Proglottiden zu produzieren. Die Proglottiden des Schweinebandwurms, der einen sehr ähnlichen Entwicklungszyklus hat, sind nicht eigenbeweglich. Ihr Zwischenwirt ist das Schwein, seltener können auch der Mensch oder andere Säugetiere Zwischenwirte sein. Der Befall kann für den Menschen gefährlich sein, da die Finne sich auch im Nervengewebe festsetzt (Cysticercose).



Taenia: Entwicklungszyklus des Rinderbandwurms (Taenia saginata): A Endwirt (Mensch), B Zwischenwirt (Rind); a reife Proglottide, b Embryo in Embryonal- und Eischale, c freie Hakenlarve, d Muskelfinne, e Finne mit ausgestülptem Scolex, f Scolex, g Vorderteil des Bandwurms, h reifende Glieder

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Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

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Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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