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Kompaktlexikon der Biologie: Taphrinomycetidae

Taphrinomycetidae, Unterklasse der Schlauchpilze (Ascomycetes), deren Arten parasitisch auf Pflanzen leben. Neuerdings gehört zu den T. nur eine Gatt. (Taphrina), etwa 100 Arten, die eine hohe Wirtsspezifität zeigen. Bei der Keimung der Sporen werden Sprosszellen gebildet, die saprobisch wachsen; durch mitotische Kernteilung entsteht ein Paarkernmycel, das nun parasitisch in der Wirtspflanze lebt und somit im Unterschied zu den Echten Schlauchpilzen (Unterklasse Ascomycetidae) ernährungsphysiologisch selbstständig ist (ähnlich den Basidiomycetes). Die Asci entwickeln sich in einer mehr oder weniger geschlossenen Schicht, nicht in Fruchtkörpern (Ascomata), über dem myceldurchwachsenen Wirtsgewebe. Im Gegensatz zu den Asci der anderen Schlauchpilze werden die Ascosporen durch einen Schlitz am Scheitel freigesetzt. Verschiedene Taphrina-Arten können auf befallenen Pflanzen Missbildungen hervorrufen; so erzeugen einige Arten Hexenbesen, Taphrina deformans erzeugt die Kräuselkrankheit der Pfirsichblätter und Taphrina pruni wandelt den Fruchtknoten der Pflaume in hohle Gallen (Narrentaschen) um.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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