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Kompaktlexikon der Biologie: Toxoplasma

Toxoplasma, zu den Coccidia (Coccidea) gehörende Gatt. der Einzeller mit einer Art, Toxoplasma gondii, die als Parasit weltweit verbreitet ist. Die Parasiten befallen im Zwischenwirt (Fleisch fressende Säuger, Mensch) nach Durchdringen der Darmwand vor allem die Zellen des lymphatischen Systems, wo sie eine Reihe fortgesetzter Zweiteilungen (Endodyogenie) unter Bildung zahlreicher Parasitenzellen durchführen, die im späteren Verlauf der Infektion im Gehirn oder im Muskelgewebe so genannte Gewebecysten mit verdickter Wandung bilden. Wird mit Gewebecysten infiziertes Muskelgewebe von einem anderen Zwischenwirt aufgenommen, beginnt ein neuer Zyklus von Zweiteilungen. Erst wenn die Gewebecysten in den Endwirt (Katze) gelangen, wird der Entwicklungskreislauf durch Schizogonie und Gamogonie vollendet ( vgl. Abb. ). Der Mensch kann sich entweder mit Gewebecysten (rohes Fleisch von Schlachtvieh) oder mit Oocysten (Katzenkot) infizieren. Jedoch treten ernsthafte Krankheitssymptome (Toxoplasmose) nur bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf und bei Feten, wenn die Mutter im letzten Drittel der Schwangerschaft eine Erstinfektion mit Toxoplasma erleidet. Im letzteren Fall kommt es zu einer ernsthaften Erkrankung des Säuglings.



Toxoplasma: Entwicklungszyklus von Toxoplasma gondii, dem Erreger der Toxoplasmose. Natürlicher Zwischenwirt ist die Maus, potenzielle Zwischenwirte sind viele Warmblüter, einschließlich des Menschen. Endwirt ist die Katze. Ei Enteroepitheliale Infektion (nur in der Katze)

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Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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