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Kompaktlexikon der Biologie: Trinkwasseraufbereitung

Trinkwasseraufbereitung, Aufbereitung des natürlich vorkommenden Rohwassers aus süßwasserführenden Oberflächengewässern, Quellen und Grundwasser, um die Anforderungen an die Trinkwasserqualität (Trinkwasser) zu erreichen. Die Behandlung richtet sich in Deutschland dabei nach den Güteansprüchen der Trinkwasser-Verordnung. Während das Grundwasser oft sogar ohne weitere Aufbereitung genutzt werden kann, ist in den meisten anderen Fällen eine aufwändige Bearbeitung erforderlich. Zunächst wird das Wasser durch Filtration in rotierenden Mikrosieben von Planktonorganismen befreit, eine anschließende Ozonung dient der Oxidation von organischem Material und der Entkeimung. Im Folgenden wird das Wasser filtriert, indem man es durch Sandfilter aus mehreren Metern dicken Quarzsand-Schichten spült. Vor dem Einspeisen in das Leitungssystem wird noch als Schutz vor Verkeimung eine so genannte Nachchlorung (Vorratschlorung) durchgeführt. Wasser mit einem niedrigen pH-Wert wird durch Kalkung auf einen pH-Wert von ca. 8 gebracht, um Korrosionen im Leitungssystem zu vermeiden.

Stark verschmutztes Flusswasser reinigt man über mehrere Filter zunächst vor, anschließend wird es über einen Schluckbrunnen in den Boden eingebracht und nachdem man sich die Filterwirkung des Bodens zunutze gemacht hat, als Grundwasser wieder gefördert. Potenziell gefährliche Stoffe können zum Teil durch Ionenaustauscher entfernt werden, Nitrate entfernt man durch Denitrifikation in speziellen Bioreaktoren (Fermenter). Durch Entsalzung lässt sich auch aus Brackwasser und Meerwasser Trinkwasser gewinnen.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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