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Kompaktlexikon der Biologie: Wolbachia

Wolbachia, zur α-Untergruppe der Proteobacteria gehörende Bakteriengatt., deren Arten in vielen Wirbellosen, so z.B. Krebsen (Crustacea), Milben (Acari), Fadenwürmern (Nematoda) und Insekten (Insecta) als Endosymbionten oder Parasiten leben. Es wird geschätzt, dass rund 15 % aller Insekten von W. befallen sind. W. sind in Größe und Form sehr variabel. Sie halten sich vorwiegend in den Fortpflanzungsorganen ihrer Wirte auf und nehmen Einfluss auf deren Reproduktion. So kann der Befall mit W. dazu führen, dass die Embryonen absterben, es zu einer Verschiebung des Geschlechterverhältnisses kommt, Parthenogenese induziert wird (bei Hymenoptera), männliche Embryonen verweiblichen. Insgesamt kann festgestellt werden, dass W. die Fortpflanzung ihrer Wirte dahingehend beeinflussen, dass ihre eigene Ausbreitung begünstigt wird. Die Frage, ob W. nun als Parasit oder als Symbiont anzusehen ist, konnte bislang nicht geklärt werden; Untersuchungen an Nematoden zeigen, dass zumindest dort eine echte Symbiose zwischen W. und dem Wirt besteht.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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