Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Wollhandkrabbe

Wollhandkrabbe, Eriocheir sinensis, Art der zu den Decapoda gehörenden Fam. Grapsidae (Felsenkrabben), die ursprünglich im chinesischen Tiefland beheimatet ist, aber seit 1912 auch in Europa vorkommt und wahrscheinlich mit Ballastwasser eingeschleppt wurde. Die Scheren der 7,5 cm Größe erreichenden Männchen sind mit einem dichten Pelz von Haaren besetzt (Name!). Zur Fortpflanzung müssen die Tiere das Meer aufsuchen. Während dieser Rückwanderung reifen die Ovarien und Hoden, und die Tiere paaren sich in riesigen Mengen in den Flussmündungen. Die Zoëa-Larven schlüpfen im späten Frühjahr; danach sterben die Adulten. Die jungen Krabben bleiben im ersten Jahr im Tidenbereich, im zweiten Jahr beginnen sie flussaufwärts zu wandern. Dämme, Schleusen und anderes überwinden sie durch Umwege über Land, wo sie sich tagelang aufhalten können. Im Alter von fünf Jahren beginnt die Rückwanderung zu den Flussmündungen. W. sind Allesfresser. Da sie in Massen auftreten, sind sie durch die Zerstörung von Fischnetzen und besonders durch die tiefen Höhlen und Gänge, die sie in Deiche und Dämme graben, sehr schädlich. An Schleusen und Wehren werden sie mit automatischen Fanganlagen tonnenweise gefangen und zu Viehfutter oder Dünger verarbeitet.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.