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Lexikon der Chemie: Antimonoxide

Antimonoxide. Antimon(III)-oxid, Antimontrioxid, Sb2O3, existiert in zwei auch in der Natur vorkommenden Modifikationen. In der bei Zimmertemperatur stabilen Form sind die [SbO3]-Pyramiden zu unendlichen Doppelketten verknüpft. Sie geht bei 606 °C in eine kubische Form über, in der ebenso wie im Dampf tetraedrische Sb4O6-Einheiten (Molekülstruktur wie bei P4O6, Phosphoroxide) vorliegen; F. 656 °C, Sbp. 1550 °C. Sb2O3 reagiert amphoter, löst sich in Alkalilaugen unter Bildung von Antimoniten gemäß Sb2O3 + 2 MIOH → 2 MISbO2 + H2O, in Schwefelsäure oder Salzsäure zu Antimon(III)-sulfat Sb2(SO4)3 bzw. Antimon(III)-chlorid SbCl3. Man gewinnt Sb2O3, durch Abrösten von Antimonit Sb2S3 oder auch durch Verbrennen von Antimon. Es wird als Trübungsmittel in der Emailproduktion verwandt.

Antimon(V)-oxid, Antimonpentoxid, Sb2O5, gelbes, kubisches Kristallpulver, D. 3,80 g cm-3, > 380 °C unter Eliminierung von Sauerstoff Übergang in Sb2O4. Die wäßrige Aufschlämmung des schwerlöslichen Sb2O5 reagiert sauer, eine definierte Antimon(V)-säure ist jedoch nicht bekannt. Sb2O5 bildet in der Schmelze z. B. mit Kalilauge Kaliumhexahydroxoantimonat K[Sb(OH)6] (Antimonate). Man gewinnt Sb2O5 durch Entwässern des durch Oxidation von Antimon mit konz. Salpetersäure gebildeten Oxidhydrats. Antimon(III,V)-oxid, Sb2O4, farbloses, in Wasser schwer lösliches rhombisches oder monoklines Kristallpulver, das sich durch Erhitzen von Sb2O5 oder Sb2O3 an der Luft bildet.

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