Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Atmungskettenphosphorylierung

Atmungskettenphosphorylierung, oxidative Phosphorylierung, die Bildung von ATP aus ADP und anorganischem Phosphat in enger Kopplung mit dem Elektronenfluß durch die Atmungskette. Nach der chemiosmotischen Theorie von P. Mitchell ist der Elektronentransfer durch die Atmungskette von einem Protonenfluß durch die innere Mitochondrienmembran nach außen begleitet. Durch die protonenmotorische Kraft (PMK), resultierend aus der elektrochemischen Energie des Protonengradienten, wird durch die F0F1-ATPase die Synthese von ATP angetrieben. Die A. liefert den größten Anteil von ATP in aeroben Zellen. Die bei der A. freiwerdende Energie wird unter Standardbedingungen zu etwa 40 % in Form von ATP gesichert. Die verbleibenden ca. 60 % werden als Wärme freigesetzt. Die Ausbeute an ATP wird durch den P/O-Quotienten definiert, der anzeigt, wieviel Mol ATP pro Mol Sauerstoff gebildet werden. Während die Oxidation von einem Mol NADH + H+ 3 Mol ATP (P/O = 3) liefert, werden durch 1 Mol FADH2 nur 2 Mol ATP (P/O = 2) synthetisiert, da im letzteren Falle durch den Eintritt der Elektronen auf der Ubichinonstufe die Phosphorylierungsregion I umgangen wird. Durch Entkoppler (P/O = 0) werden A. und Elektronenfluß durch die Atmungkette getrennt, so daß die gesamte Energie in Wärme umgewandelt wird. Im braunen Fettgewebe von Säugetieren befindet sich mit dem Thermogenin (Entkopplungsprotein) ein endogener Entkoppler, der bei Neugeborenen und winterschlafenden Tieren die Aufrechterhaltung der notwendigen Körpertemperatur durch Nutzung metabolischer Energie reguliert.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.