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Lexikon der Chemie: Bariumsulfat

Bariumsulfat, BaSO4, farblose, rhombische Kristalle; D. 4,50 g cm-3. Bei 1148 °C geht B. in eine monokline Form über, oberhalb 1400 °C zerfällt es in Bariumoxid, Schwefeldioxid und Sauerstoff: BaSO4 → BaO + SO2 + 1/2 O2. In Wasser ist B. sehr schwer löslich und deshalb auch ungiftig (Löslichkeitsprodukt KL = 1,08·10-10 bei 25 °C; das entspricht einer Löslichkeit von 0,24 mg B. in 100 g Wasser). Es fällt deshalb beim Vermischen von SO42--Ionen und Ba2+-Ionen enthaltenden Lösungen stets als feinkristalliner Niederschlag aus. Diese Reaktion wird sowohl zur quuantitativen als auch als qualitativen Bestimmung von Ba2+ genutzt, ebenso erfolgt so die technische Herstellung von B. In konz. Schwefelsäure ist B. gut löslich, da sich die komplexe Säure H2[Ba(SO4)2] bildet. In der Natur kommt B. als Baryt (Schwerspat) vor. Wegen seiner chem. und thermischen Beständigkeit dient B. unter den Bezeichnungen Permanentweiß, Barytweiß oder Blanc fixe als Pigment und Verschnittmittel. Da die Deckkraft dieser Farbmittel gering ist, werden sie meist im Gemisch mit Zinksulfid verwendet. B. dient als Füllstsoff (Fotopapier, Kunststoffe) und wird beim Bau von Kernreaktoren dem Beton zugesetzt, weil dies die radioaktive Strahlung sehr gut absorbiert. Aus dem gleichen Grund dient es in der Medizin als Röntgenkontrastmittel.

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