Lexikon der Chemie: Bathochromie
Bathochromie, Farbvertiefung, die unter dem Einfluß bestimmter Atomgruppen aufgrund einer Verschiebung der Absorptionsbanden zum langwelligen Spektralbereich hin eintritt. Die in Frage kommenden Substituenten, die bathochromen Gruppen, sind gleichbedeutend mit den auxochromen Gruppen. Bei Blockierung des freien Elektronenpaares, z. B. durch Salzbildung, wird die farbvertiefende Wirkung der NH2-Gruppe aufgehoben. So sind z. B. die Nitraniline intensiv gelb gefärbt, ihre Salze dagegen farblos. Bei Salzbildung an der phenolischen OH-Gruppe tritt meist eine zusätzliche Farbvertiefung ein. So ist Anthrachinon gelblich braun, sein Dinatriumsalz dagegen blutrot; 4-Hydroxyazobenzol ist gelb, sein Alkalisalz dagegen rotorange. Eine farbvertiefende Wirkung wird ferner bei jeder Chinhydronbildung festgestellt. Man führt sie hierbei auf das gleichzeitige Vorhandensein eines chinoiden und eines benzoiden Ringsystems in ein und demselben Molekülverband zurück. Gegensatz: Hypsochromie.
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