Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Cäsium

Cäsium, Symbol Cs, chem. Element aus der I. Hauptgruppe des Periodensystems (Alkalimetalle), Leichtmetall; Z 55, Reinelement, Atommasse 132,905, Wertigkeit I, D. 1,878 g cm-3, F. 28,40 °C, Kp. 678,4 °C, elektrische Leitfähigkeit 5,5 Sm/mm2 bei 0 °C), Standardelektrodenpotential (Cs/Cs+) -2,923 V.

Eigenschaften. C. ist ein wachsweiches Metall. An der frischen Schnittfläche glänzt es goldgelb. Es kristallisiert in kubisch-raumzentriertem Gitter. In seinem chem. Verhalten entspricht C. weitgehend Kalium und Rubidium. Es ist ein starkes Reduktionsmittel und ein ausgesprochen elektropositiver Bindungspartner. Mit Wasser reagiert C. explosionsartig zu Cäsiumhydroxid CsOH und Wasserstoff. Bei Sauerstoffzutritt entzündet es sich spontan und verbrennt zu Cäsiumhyperoxid CsO2.

Analytisches. C. färbt die Flamme violettrosa und läßt sich spektroskopisch anhand der beiden blauen Linien bei 455,5 und 469,3 nm nachweisen. Die zur Fällung von K+-Ionen benutzten Reaktionen sind auch zum Nachweis von C. geeignet. Quantitativ wird es über die Atomabsorptionsspektroskopie nachgewiesen.

Vorkommen. C. ist am Aufbau der Erdkruste zu 0,003 % beteiligt. Es kommt in geringer Konzentration als Begleiter der anderen Alkalimetalle vor. Das wichtigste C.-Mineral ist Pollucit (Pollux) Cs[AlSi2O6]·0,5 H2O.

Gewinnung. Man stellt C. vorteilhaft durch Reduktion von Cäsiumhydroxid CsOH mit Magnesium oder Calcium oder durch Umsetzung von Cäsiumdichromat mit Zirconium analog der Gewinnung des Rubidiums her. Auch die Gewinnung durch Schmelzflußelektrolyse ist möglich.

Verwendung. C. wird vor allem zur Herstellung von Photozellen verwendet, kommt aber auch zur Füllung von Metalldampflampen und als Gettermetall zur Anwendung.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.