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Lexikon der Chemie: Calcitonin

Calcitonin, H-Cys-Ser-Asn-Leu-Ser-Thr-Cys-Val-Leu-Gly-Lys-Leu-Ser-Gln-Glu-Leu-His-Lys-Leu-Gln-Thr-Tyr-Pro-Arg-Thr-Asp-Val-Gly-Ala-Gly-Thr-Pro-NH2 (Disulfidbrücke: Cys1-Cys7), ein für die Calciumhomöostase und den Knochenumbau essentielles Peptidhormon. Es fungiert als Gegenregulator zum Parathyrin. Bei den Säugern wird C. durch ansteigenden Blutcalciumspiegel in den C-Zellen der Schilddrüse gebildet. Bei niederen Vertebraten bis hinauf zu den Vögeln ist der Bildungsort der Ultimobranchialkörper, so daß die Bezeichnung Thyrocalcitonin nicht mehr verwendet werden sollte. Die im Ultimobranchialkörper gebildeten C. besitzen eine 30- bis 40fach höhere hypocalcaemische Wirkung, verglichen mit den C. der Säuger. Die Biosynthese des C. verläuft über das Prä-Procalcitonin (Abb.), einen aus 136 Aminosäureresten bestehenden Präkursor, aus dem nach Abspaltung der 24 Aminosäuren umfassenden Signalsequenz das Procalcitonin gebildet wird.



Calcitonin. Abb.: Prä-Procalcitonin.

Der dem C-Terminus der Calcitonin-Sequenz folgende Glycinrest ist für die Amidierung des C-terminalen Prolinrestes der C. erforderlich.

Menschliches C. sowie C. von Lachs und Aal, insbesondere die stabileren Carbaanaloga, besitzen therapeutische Bedeutung bei der Behandlung bestimmter Knochenkrankheiten wie der Paget-Krankheit (Osteodystrophia deformans), der Osteoporose u. a..

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