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Lexikon der Chemie: Cerverbindungen

Cerverbindungen, Verbindungen, in denen Cer in den Oxidationsstufen +III und +IV auftritt. Die farblosen Cer(III)-Verbindungen lassen sich durch starke Oxidationsmittel in gelbe bis braune Cer(IV)-Verbindungen überführen, die ihrerseits kräftige Oxidationsmittel darstellen. Direktreaktionen von Cer mit Sauerstoff oder Fluor führen zu Cer(IV)-oxid bzw. zu Cer(IV)-fluorid, während typische Cer(III)-Verbindungen, wie Cer(III)-chlorid, -fluorid und -oxalat, durch Chlorierung des Metalls bei erhöhter Temperatur bzw. Fällungsreaktionen mit Fluorid oder Oxalat aus Ce3+-haltigen wäßrigen Lösungen erhalten werden: Cer(IV)-oxid, CeO2, gelbbraune, kubische Kristalle, D. 7,132 g cm-3; Cer(IV)-fluorid, CeF3, farblose Kristalle, D. 4,77 g cm-3, F. 977 °C (Z.); Cer(III)-fluorid, CeF3, farblose, hexagonale Kristalle, D. 6,16 g cm-3, F. 1460 °C; Cer(III)-oxalat, Ce2(C2O4)3·9 H2O, gelbweiße Kristalle; Cer(III)Nitrat, Ce(NO3)3·6 H2O, farblose, trikline Kristalle. Die meist verwendete C. ist Cer(IV)-oxid, das man als Poliermittel für optische Gläser, als Überzug für Infrarotfilter, zum Färben und Entfärben von Glas und als Katalysator in der organischen Synthese einsetzt. Cerglas wird z. B. in der Kerntechnik verwendet, da es unter dem Einfluß ionisierender Strahlung nicht nachdunkelt. Ce3+-Salze werden als Aktivatoren für Kathodenstrahl-Luminophore, vor allem auf Basis von Calcium-Magnesium-Silicat, Yttriumsilicat und Yttriumaluminat, verwendet. Cer(III)-nitrat wird für die Herstellung von Glühkörpern für Gaslampen verwendet.

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