Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Chrom(III)-oxid-Hydrat

Chrom(III)-oxid-Hydrat, Cr2O3 ·xH2O, je nach Herstellungsbedingungen hellblaugrünes bis dunkelgrünes Pulver mit schwankendem Wassergehalt. Aus violetten Chrom(III)-salzlösungen durch Alkalizusatz gefällte Präparate entsprechen luftgetrocknet der Zusammensetzung Cr(OH)3(H2O)3, daher wird C. verbreitet, jedoch unkorrekt auch als Chromhydroxid bezeichnet. Diese Präparate sind hellblaugrüne Pulver beschränkter Haltbarkeit, die beim Erwärmen oberhalb 50 °C unter Wasserabspaltung in sauerstoffverbrückte Mehrkernkomplexe übergehen. In Wasser ist C. schwer löslich. Als amphotere Verbindung löst es sich in Säuren unter Chrom(III)-salzbildung, mit starken Basen entstehen Hydroxochromate(III), [Cr(OH)6]3-. Wird frisch gefälltes C. gekocht oder längere Zeit unter Wasser aufbewahrt, erleidet es Alterungsprozesse und ist dann in Säuren oder Laugen nur schwer löslich. Beim Erhitzen geht C. unter Wasserabspaltung zunächst in amorphes Cr2O3 über, das sich beim Entfernen der letzten Wasserreste unter Aufglühen in das energieärmere kristalline Oxid umwandelt. Im Laboratorium wird C. durch Zugabe von Alkalisalzen zu Chrom(III)-salzlösungen erhalten. In der Technik gewinnt man es durch Reduktion von wäßriger Natriumdichromatlösung mit Natriumsulfid oder durch Hydrolyse des beim Zusammenschmelzen von Kaliumdichromat mit Borsäure bei Rotglut erhaltenen Chromtetraborats Cr2(B4O7)3. Man verwendet C. als Textilbeize und zur Herstellung anderer Chromverbindungen, vor allem aber aufgrund seiner hohen Beständigkeit gegenüber Wasser, Laugen, Licht und Witterungseinflüssen unter den Bezeichnungen Chromoxidhydratgrün, Guignetgrün, Smaragdgrün als Pigment zur Herstellung von Öl-, Lack-, Leim- und Wasserfarben sowie von Viktoriagrün; zur Erhöhung seines Deckvermögens wird es mit Schwerspat vermischt und dann als Permanentgrün bezeichnet.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.