Lexikon der Chemie: Citronensäure
Citronensäure, β-Hydroxytricarballylsäure, 2-Hydroxypropan-1,2,3-tricarbonsäure, farblose, prismenförmige Kristalle; F. 156 °C (wasserfrei). C. ist schwer löslich in Ether, löslich in Ethanol und Wasser. Aus wäßriger Lösung kristallisiert C. als Monohydrat; F. 100 °C. Erhitzen über 175 °C oder Einwirkung von konz. Schwefelsäure führt durch Dehydratisierung zu Aconitsäure, mit rauchender Schwefelsäure wird Acetondicarbonsäure erhalten. Als dreibasige Säure bildet die C. drei Reihen von Salzen und Estern, die Citrate, sowie Doppel- und Komplexsalze. Zum analytischen Nachweis dient das schwerlösliche Calciumcitrat. C., in großen Mengen genossen, ist giftig. Sie ist zu 6 bis 8 % in Zitronensaft, in kleineren Mengen in anderen Früchten (Himbeeren, Johannisbeeren) und in kleinsten Mengen im Blut und in der Milch (≈ 0,2 %) enthalten. C. wurde früher ausschließlich aus Citrusfrüchten gewonnen. Heute dominieren die biotechnologischen Verfahren. C. nimmt eine zentrale Stellung in Stoffwechselvorgängen im Citronensäurecyclus ein. Sie wird in der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie verwendet (Limonade-, Sauermilchherstellung, Herstellung von Backpulver), in der Textilindustrie dient sie zum Beizen von Geweben, außerdem wird sie als Puffersubstanz und in Verbindung mit Vitamin D-Präparaten als Arzneimittel gegen Rachitis verwendet.
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