Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Cresole

Cresole, Methylphenole, Hydroxytoluole, drei isomere, phenolähnlich riechende, in Wasser wenig, in Ethanol und Ether leicht lösliche Verbindungen.



o-Cresol (2-Methylphenol), eine farblose, beim Stehen an der Luft dunkel werdende Kristallmasse bzw. Flüssigkeit; F. 30,9 °C, Kp. 190,9 °C, nD20 1,5361; m-Cresol (3-Methylphenol), eine farblose Flüssigkeit; F. 11,5 °C, Kp. 202,2 °C, nD20 1,5438; p-Cresol (4-Methylphenol), farblose Kristalle; F. 34,8 °C, Kp. 201,9 °C, nD20 1,5312.

Die C. kommen in der Steinkohlenteer- und Braunkohlenteerfraktion vor, aus der auch die Stammverbindung Phenol gewonnen wird. Wegen ihrer Löslichkeit in Alkalihydroxidlösung können sie mit Natronlauge extrahiert oder durch fraktionierte Destillation gewonnen werden. Die Trennung der gleich siedenden m- und p-Verbindung gelingt über die Schwefelsäureester oder spezielle Fällungsmethoden. Technisch wird vielfach das Gemisch der C. als Rohcresol verwendet. C. sind sehr reaktionsfähig und können chemisch vielseitig abgewandelt werden (Phenole). Aufgrund ihrer bakteriziden Wirkung werden sie als Desinfektionsmittel verwendet. Lysol ist eine Lösung von C. in Seifenwasser. C. werden weiterhin zur Konservierung von Holz sowie zur Herstellung von Phenoplasten, Riechstoffen, Indikatorfarbstoffen und Antioxidanzien eingesetzt. p-C. entsteht beim biologischen Proteinabbau aus Tyrosin. Im menschlichen Organismus wird es zur Entgiftung mit Schwefelsäure verestert und auf dem Harnweg ausgeschieden.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.