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Lexikon der Chemie: Ethylendiamintetraessigsäure

Ethylendiamintetraessigsäure, Ethylendinitrilotetraessigsäure, Abk. EDTA, (HOOC-CH2)2N-CH2-CH2-N(CH2-COOH)2, farb- und geruchlose, nadelförmige Kristalle; F. 242 °C (Z.). Beim langsamen Erwärmen erfolgt ab etwa 150 °C unter CO2-Abspaltung Zersetzung. E. ist in Wasser schwer löslich. In Laugen löst sie sich unter Salzbildung. Da von den vier Protonen der Carboxygruppen nur zwei stark sauer reagieren, wird der E. die Struktur eines Doppelbetains zugeschrieben. E. und ihre Salze bilden mit mehrwertigen Metall-Ionen, z. B. Calcium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Zink u. a., leicht lösliche, stabile Komplexe, die als Chelate vorliegen. Die Herstellung von E. erfolgt durch die Umsetzung von Ethylendiamin mit Chloressigsäure oder aus Ethylendiamin, Formaldehyd und Blausäure bzw. Natriumcyanid. Die E. und ihre Alkalisalze werden auf nahezu allen analytischen Gebieten verwendet, z. B. in der Polarographie, bei der Komplexometrie, als kalorimetrisches Reagens, als Maskierungsmittel bei Fällungen und Extraktionen, ferner zur Bestimmung der Wasserhärte und deren Beseitigung, in der Kosmetik als Zusatz zu Shampoos, Seifen, Detergenzien u. a., in der Textilindustrie zur Entfernung der beim Waschen und Färben störenden Eisensalze, in der Lebensmittelindustrie zur Beseitigung von Schwermetall-Ionen, als Entgiftungsmittel bei Schwermetallvergiftungen sowie zur Entfernung von Spuren radioaktiver Metalle.

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