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Lexikon der Chemie: Flockung

Flockung, 1) allgemein die gegenseitige Annäherung kolloidaler Teilchen durch Zugabe jeweils entgegengesetzter Ladungsträger in Form von Flockungsmitteln. Der Flockungsprozeß unterteilt sich in die zwei Hauptphasen Entstabilisierung der Kolloide und Transportvorgang zur gegenseitigen Anlagerung. Dabei unterscheidet man zwischen Koagulation, Einschlußflockung und Flockulation.

2) in der Wasseraufbereitungs- und Abwasserreinigungstechnik die Beseitigung unerwünschter Wasserinhaltsstoffe durch Bildung von in Wasser schwer löslichen Substanzen. Man erreicht eine F. in wäßrigen Suspensionen vor allem mit Hilfe geeignet gewählter Zusätze anorganischer Elektrolyte mit mehrwertigen Kationen (z. B. Calciumhydroxid, Eisen- und Aluminiumsalze) oder durch makromolekulare organische Flockungsmittel (z. B. Polyacrylamide, Polyacrylsäuren). Im ersteren Falle werden durch Adsorptionsvorgänge an den Teilchenoberflächen die Potentialbarrieren abgebaut, die die F. behindern. Im zweiten Fall erfolgt eine Vernetzung der Teilchen durch die fadenartigen Moleküle des Flockungsmittels, deren bindungsaktive Gruppen mit den Teilchenoberflächen in Wechselwirkung treten. Die synthetischen Flockungsmittel haben stark an Bedeutung gewonnen.

3) in der Metallurgie eine unerwünschte Materialtrennung in vorwiegend legierten Stählen (z. B. Chrom-Nickel-, Chrom- und Manganstähle) durch Ausscheiden von Wasserstoff infolge verringerter Löslichkeit im Stahl und bei verminderter Diffusionsfähigkeit. Dieser Vorgang ist durch Vorwärmen der Zuschlagstoffe, durch Senkung des Wasserstoffgehaltes in der Stahlschmelze sowie durch Vakuumschmelzen bzw. Vakuumgießen vermeidbar.

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