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Lexikon der Chemie: Holzschliff

Holzschliff, Holzstoff, durch Verschleifen von Holz (vorrangig Fichten- und Pappelholz) oder durch Zerfasern von Holzhackschnitzeln gewonnenes Fasermaterial zur Herstellung von Schreib- und Druckpapieren, Pappen und Faserplatten. Als mechanisches Defibrierungsprodukt enthält H. alle Holzbestandteile, vor allem Cellulose, Hemicellulosen und Lignin. Vor dem Schleifen kann man die Holzstruktur durch Behandeln des Holzes mit neutraler Alkalisulfitlösung, die mit Alkalihydrogencarbonat gepuffert ist, auflockern (chem. Schleifen). Für die Bewertung eines H. spielen die Fasergröße und der Mahlgrad eine besondere Rolle. H. kann jedoch nicht nur aus Schichtholz durch Anpressen der Mantelflächen von Schichtholz gegen einen rotierenden, in Wasser laufenden Schleifstein (Steinverfahren, engl. stone ground wood, Abk. SGW) erzeugt werden, sondern auch aus Hackschnitzeln über Refinerverfahren (engl. refiner mechanical pulp, Abk. RMP). In den letzten Jahren wurden diese Verfahren weiterentwickelt, indem thermische Vorbehandlungen bei exakter Temperaturkontrolle zum weitgehenden Erhalt der nativen Faserfestigkeit auf der einen Seite und der Reduzierung des Energieaufwandes für die Zerfaserung durch Erweichung des Lignins auf der anderen Seite durchgeführt werden (thermomechanischer Zellstoff, Abk. TMP). Diese Entwicklung, deren Hauptziel es ist, H. mit zellstoffähnlichen technologischen Eigenschaften (insbesondere mit hohen Durchreißfestigkeiten) zu erzeugen, wurde durch eine chem. Vorbehandlung der Holzschnitzel bereits auch im technischen Maßstab ergänzt (chemo-thermomechanischer Zellstoff, Abk. CTMP).

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