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Lexikon der Chemie: Invertseifen

Invertseifen, Verbindungen mit der Struktur quartärer Ammoniumsalze, die Tensideigenschaften aufweisen. Im Gegensatz zu den Seifen ist bei den I. das Kation der Träger dieser Eigenschaften. Aufgrund ihrer quartären Struktur werden sie auch als Quats bezeichnet. Am N-Atom sind in der Regel drei Methylgruppen oder zwei Methylgruppen und ein Benzylrest sowie ein längerkettiger aliphatischer Rest gebunden. Das positiv geladene N-Atom mit den Methylresten bildet den hydrophilen, der längerkettige Alkylrest den hydrophoben Molekülteil. Das N-Atom kann auch Bestandteil eines Ringes oder durch ein positiv geladenes Phosphoratom ersetzt sein. Häufig werden nicht einheitliche Verbindungen eingesetzt, sondern Gemische mit verschieden langen Alkylketten. Im hydrophoben Rest können auch andere Strukturelemente, z. B. Carbonsäureamid- und Carbonsäureestergruppierungen, eingebaut sein. Im Gegensatz zu den Seifen behalten die I. in Gegenwart mehrwertiger Kationen ihre Wirksamkeit. Mit Seifen selbst bilden sie unlösliche Salze. Die I. werden in breitem Umfang als Desinfektionsmittel und als Konservierungsmittel angewendet. Sie haben ein breites antibakterielles Wirkungsspektrum. Besonders empfindlich sind grampositive Bakterien. Daneben wirken I. als Antimykotika und können Viren inaktivieren. Beispiele sind Benzododeciniumbromid, Alkoniumbromid und Cetylpyridiniumchlorid.

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