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Lexikon der Chemie: Kopale

Kopale, zusammenfassende Bezeichnung für zahlreiche sehr harte, natürliche Harze rezenter oder fossiler Abstammung und verschiedener botanischer wie geographischer Herkunft von bernsteinähnlichem Aussehen. Chemisch gehören die K. zur Gruppe der Terpenoide und stellen eine komplizierte Mischung der Kongokopalsäure C36H58(COOH)2 und der Kongokopalolsäure C21H32(OH)COOH dar. Die minderwertigen weichen K. mit Schmelzpunkten von 180 bis 200 °C stammen entweder aus den Wurzeln oder aus den Rinden lebender Kopalbäume. Die wertvollen harten K. mit Schmelzpunkten von 200 bis 360 °C werden an Orten gegraben, an denen früher Kopalbäume standen. Je nach Herkunft schwankt die Größe der fossilen K. zwischen Knollen von 30 cm Dicke und Erbsengröße. Am bedeutendsten ist der Sansibarkopal, der an der Küste Südostafrikas vorkommt. Er ist von hellrotem bis gelbrotem Aussehen, sehr hart, leicht löslich in Alkohol, schwer löslich in Eisessig, Benzol und Chloroform. Bekannte K. sind ferner der Moçambiquekopal, der Kieselkopal, der Kaurikopal und der Manilakopal. Der größte Teil der K. wird in Ost- und Westafrika, auf Madagaskar und in Südamerika gewonnen.

K. werden vorwiegend als Lackrohstoffe verwendet (meist nach Veresterung), zur Herstellung von Öllacken und Spachtelkitten, ferner als Zusätze für synthetische Harze. Sehr harte K. benutzt man auch als Bernsteinersatz.

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