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Lexikon der Chemie: Korrosionsinhibitoren

Korrosionsinhibitoren, Inhibitoren, die – im Korrosionsmedium enthalten oder zugesetzt – die Korrosionsgeschwindigkeit des Metalles wesentlich verringern (Korrosion). Der Mechanismus der Inhibition ist ein physikalischer (Adsorptionsinhibitoren) und ein chemischer. Je nach der Art der chem. Reaktion kann man unterscheiden zwischen Passivatoren ( passiver Zustand), Deckschichtbildnern, die auf der Metalloberfläche Schutzschichten bilden (z. B. Phosphate, Borate), und Destimulatoren, die die schädliche Wirkung von im Korrosionsmedium enthaltenen Korrosionsanregern aufheben, z. B. Bindung von Sauerstoff durch Natriumsulfit oder Hydrazin. Zu den Adsorptionsinhibitoren gehören z. B. Amine, Imidazoline und Chinoline, die bei der Erdölverarbeitung gegen Salzsäure- und Schwefelwasserstoffkorrosion eingesetzt werden, Beizinhibitoren, die die Eisenauflösung und Wasserstoffversprödung bei der Entrostung und Entzunderung von Baustählen mit verdünnten Säuren verringern, und Additive, die den Korrosionsschutzölen und -fetten zugesetzt werden (temporärer Korrosionsschutz). Die als Dampfphaseninhibitoren wirkenden langkettigen aliphatischen und alicyclischen Aminnitrite und Amincarbonate gehören ebenfalls zu den Adsorptionsinhibitoren. Der Dampfphaseninhibitor Dicyclohexylammoniumnitrit wirkt außerdem als Passivator.

Je nachdem, ob nur der anodische oder der kathodische Vorgang der Korrosionsreaktion inhibiert wird, unterscheidet man zwischen anodischen und kathodischen K. Kathodische K. sind z. B. die Beizinhibitoren, anodische K. die Passivatoren.

Die Korrosionsschutzwirkung erfordert eine Mindestkonzentration der K. Bei Passivatoren kann es bei Unterschreitung der Mindestkonzentration zu Lochfraßkorrosion kommen.

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