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Lexikon der Chemie: Magnesiumphosphate

Magnesiumphosphate, 1) im engeren Sinne Magnesiumsalze der Orthophosphorsäure H3PO4. Magnesiumdihydrogenphosphat, primäres Magnesiumphosphat, Magnesiumtetrahydrogenphosphat, Mg(H2PO4)2 · 3 H2O, farbloses, wasserlösliches, hygroskopisches Pulver, das als Bestandteil von Flammschutzmitteln verwendet wird. Magnesiumhydrogenphosphat, sekundäres Magnesiumphosphat, MgHPO4·3 H2O, farblose, in Wasser wenig, in Säuren leichtlösliche, rhombische Kristalle; M, 174,34, D. 2,123 g cm-3, bildet auch ein monoklines Heptahydrat. Das sekundäre Phosphat geht bei 550 bis 650 °C in Magnesiumdiphosphat über: 2 MgHPO4 → Mg2P2O7 + H2O. Es findet in der keramischen Industrie Anwendung und dient in der Medizin als Abführmittel. Magnesiumphosphat, Trimagnesiumphosphat, tertiäres Magnesiumphosphat, Mg3(PO)2, farbloses, rhombisches Kristallpulver, F. 1184 °C; kristallisiert auch mit 5, 8 und 22 mol Wasser. Das in Wasser schwerlösliche Phosphat kommt in der Natur als Bobierrit vor. Es dient als Düngemittel und wird in der Medizin bei Magenübersäuerung angewandt.

2) im weiteren Sinne Magnesiumsalze kondensierter Phosphorsäuren. Ihr einfachster Vertreter ist Magnesiumdiphosphat, Magnesiumpyrophosphat, Mg2P2O7, farbloses, in Wasser schwerlösliches, jedoch säurelösliches, monoklines Kristallpulver, D. 2,559 g cm-3, F. 1383 °C. Das Diphosphat bildet sich durch Erhitzen von Magnesiumhydrogenphosphat auf 550 bis 650 °C und wird in der keramischen Industrie sowie in der Glas- und Emailproduktion eingesetzt.

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