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Lexikon der Chemie: Mangankomplexe

Mangankomplexe, Koordinationsverbindungen des Mangans, in denen das Zentralatom in den Oxidationsstufen -III bis +VII vorliegen kann. Besondere Bedeutung haben oktaedrische Mangan(II)-Komplexe, die fast alle high-spin-Anordnung (Ligandenfeldtheorie) zeigen, wie die Hexaamminkomplexe [Mn(NH3)6]X2 oder das in wäßrigen Mangan(II)-salzlösungen vorliegende Hexaaquamangan(II)-Ion [Mn(H2O)6]2+, deren auffallend geringe Intensität der Absorptionsbanden im sichtbaren Bereich auf dem ausschließlichen Auftreten spinverbotener D-D-Übergänge (UV-VIS-Spektroskopie) beruht und die in saurer Lösung gegen Oxidation und Reduktion besonders stabil sind. Nur bei Einsatz von Liganden hoher Ligandenfeldstärke werden oktaedrische low-spin-Mangan(II)-komplexe, wie z. B. M4[Mn(CN)6], erhalten. Die gelbgrünen, in nicht-wäßrigen Lösungen gebildeten Tetrahalogenomanganate(II), M2[MnX4], sind tetraedrisch koordiniert. Charakteristisch für die Oxidationsstufe +III sind magnetisch normale, verzerrt-oktaedrische (Jahn-Teller-Theorem) rote oder rotbraune Mangan(III)-Komplexe, wie [Mn(H2O)6]X3 oder M3[Mn(C2O4)3], während die hohen Oxidationsstufen +IV bis +VII in den Manganaten Mn[MnO4] (n = 1-4) auftreten. Carbonyle, wie [Mn2(CO)10] und M[Mn(CO)5], repräsentieren M., die das Metall in den Oxidationsstufen 0 und -1 enthalten (Mangancarbonyl), während die Pentacarbonylhalogenomangan(I)-Komplexe, [MnX(CO)5], und das Hexacarbonylmangan(I)-Ion [Mn(CO)6]+ Beispiele für M. mit der Oxidationsstufe +I des Mangans darstellen.

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